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Warum dein Training mehr Energie brauchst als du denkst.

Viele CrossFitter:innen essen zu wenig!

Essen wir CrossFitter:innen zu wenig?

Warum dein Training mehr Energie braucht, als du denkst!

1. Hintergrund: Das Energie-Dilemma im CrossFit

CrossFit ist bekannt für seine hohen Trainingsintensitäten, anspruchsvollen Workouts und den Mix aus Kraft- und Ausdauertraining. Doch viele Athlet:innen unterschätzen dabei ihren Energiebedarf massiv. Studien zeigen: Zu viele CrossFitter:innen essen zu wenig – insbesondere zu wenige Kohlenhydrate – und gefährden damit Leistung, Regeneration und langfristige Gesundheit.

2. Studie 1: Capistrano Jr. et al. – Nährstoffversorgung von CrossFit-Athleten

Eine brasilianische Querschnittsstudie (Capistrano Jr. et al.) untersuchte 25 CrossFitter:innen im Alter von 18–50 Jahren anhand von 7-Tage-Ernährungsprotokollen und Körperzusammensetzungsanalysen.

2.1 Zentrale Ergebnisse
  • Energieaufnahme:
    Durchschnittlich 2.900 kcal/Tag – deutlich unter dem Bedarf, wenn man bedenkt, dass ein typisches CrossFit-WOD pro Session 400–600 kcal verbrennt.

  • Makronährstoffverteilung:

    • Protein: 2,3 g/kg Körpergewicht (gut, teils über den Empfehlungen von 1,6–2,0 g/kg).

    • Kohlenhydrate: nur 4,5 g/kg – die Empfehlung für hochintensive Sportarten liegt bei 5–12 g/kg.
      44 % der Athlet:innen lagen unterhalb der Mindestempfehlung.

  • Mikronährstoffmängel:
    Defizite bei Kalium, Calcium, Selen sowie Vitamin A, D, B9 (Folat) und B12 – über 50 % der Teilnehmendenwaren unterversorgt.

2.2 Interpretation
  • Trotz „high-protein diets“ fehlt es CrossFitter:innen oft an Energie aus Kohlenhydraten, die für die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher und intensive Workouts essenziell sind.

  • Ein chronisches Energiedefizit führt zu Müdigkeit, längeren Regenerationszeiten und kann das Immunsystem schwächen.

3. Studie 2: Ernährungsstatus von CrossFit-Teilnehmer:innen in Polen

Eine weitere Untersuchung (Ahmet et al., 2020) analysierte 62 CrossFitter:innen (31 Frauen, 31 Männer) über drei Tage.

3.1 Zentrale Ergebnisse
  • Kalorienaufnahme:

    • Frauen: ca. 1.700 kcal/Tag

    • Männer: ca. 2.300 kcal/Tag
      viel zu niedrig für Sportler:innen, die 3–5 Mal pro Woche trainieren.

  • Makronährstoffe:

    • Sowohl Kohlenhydrat- als auch Proteinzufuhr lagen bei vielen unterhalb der Sportempfehlungen.

    • Besonders Frauen wiesen deutliche Defizite bei Eisen und Calcium auf.

3.2 Interpretation
  • Diese Kalorienmengen entsprechen eher einem Sitzenden Lebensstil als dem eines CrossFitter:innen, die pro Trainingseinheit mehrere hundert Kalorien verbrauchen.

  • Das Risiko für Low Energy Availability (LEA) und das RED-S-Syndrom (Relative Energy Deficiency in Sport) ist erhöht: hormonelle Dysbalancen, Menstruationsstörungen, Leistungseinbußen und langfristige Gesundheitsschäden sind möglich.

4. Warum zu wenig essen ein echtes Risiko ist

Zu wenig Energie = zu wenig Leistung.
Ein dauerhafter Energiemangel kann:

  • Leistungseinbußen verursachen (fehlende Explosivität, Kraftverlust).

  • Regeneration verlängern (mehr Muskelkater, erhöhte Verletzungsanfälligkeit).

  • Hormonelle Probleme auslösen (z. B. Amenorrhoe bei Frauen, Testosteronmangel bei Männern).

  • Immunabwehr schwächen (häufigere Infekte).

  • Langfristig sogar zu Knochendichteverlust führen.

5. Empfehlungen für CrossFitter:innen

  • Basierend auf den Studienergebnissen sollten Athlet:innen ihr Essverhalten kritisch hinterfragen:

    5.1 Energiebedarf decken
    • Aktiver CrossFitter: 30–45 kcal pro kg Körpergewicht pro Tag (je nach Trainingsumfang).

    • Beispiel: 70 kg Athlet, 4 WODs/Woche → 2.400–3.000 kcal/Tag.

    5.2 Kohlenhydrate priorisieren
    • Empfehlung: 5–7 g KH/kg/Tag (bei intensiven Trainingsphasen bis 8–10 g/kg).

    • Für einen 70 kg Athleten: 350–490 g Kohlenhydrate täglich (Reis, Kartoffeln, Hafer, Obst).

    5.3 Protein konstant halten
    • 1,6–2,2 g Protein/kg Körpergewicht.

    • Beispiel: 70 kg → 110–150 g Protein.

    5.4 Mikronährstoffe sichern
    • Vitamin D, Calcium, Eisen und Magnesium im Blick behalten.

    • Vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung + ggf. Supplementierung.

    5.5 Energie- und Trainingsmonitoring
    • Tools wie MyFitnessPal oder Yazio helfen, Unterversorgung zu erkennen.

    • Frühwarnsignale: Müdigkeit, schlechter Schlaf, stagnierende Leistungswerte

6. Fazit

Beide Studien zeigen:
Viele CrossFitter:innen essen zu wenig – und das oft unbewusst.
Wer Kraft, Ausdauer und Gesundheit langfristig steigern will, muss nicht nur hart, sondern auch smart essen. Ausreichende Kalorien, besonders Kohlenhydrate, sind der Treibstoff für harte WODs und schnelle Fortschritte.

Quellen:

  • Capistrano Jr., A.C. et al. (2020): Nutrient Intake and Body Composition in CrossFit Athletes: A Cross-sectional Study.

  • Ahmet, D. et al. (2020): Assessment of Dietary Intake and Nutritional Status in CrossFit-Trained Individuals.

  • Çelik et al. (2018): Energy Expenditure During Functional Training.

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CFBT Magazin - Wie Proteine beim Abnehmen helfen.

Proteinbedarf beim Abnehmen

Proteine beim Abnehmen - deine Schlüsse für Fettabbau & Muskelwachstum im CrossFit.

Warum Protein beim Abnehmen der Gamechanger ist:

Beim Abnehmen riskierst du nicht nur Fett-, sondern auch Muskelmasse zu verlieren. Gerade im CrossFit, wo Leistungsfähigkeit und Muskelkraft entscheidend sind, ist das fatal. Protein ist dein Schutzschild: Es liefert die Bausteine, um Muskeln zu erhalten oder sogar aufzubauen – selbst bei Kaloriendefizit.

Eine hochkarätige Studie (Longland et al., 2016) zeigte:

    • Körperzusammensetzung: mittels DXA-Scan (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) – der Goldstandard für Muskel- und Fettmassenanalyse.

    • Muskelkraft und Leistung: dynamische Krafttests (1RM Bench Press und Leg Press).

      • Studientyp: Randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie (4 Wochen).

      • Teilnehmer: 40 junge, gesunde Männer (18–30 Jahre), bereits sportlich aktiv.

      • Kaloriendefizit: Ca. 40 % weniger Kalorien, als sie zur Gewichtsstabilität benötigen.

      • Trainingsplan:

        • 6 Tage/Woche Training (4× Krafttraining + 2× hochintensives Intervalltraining).

        • Alle Einheiten wurden streng überwacht, um gleiche Trainingsreize sicherzustellen.

      • Protein-Gruppen:

        • Kontrollgruppe: 1,2 g Protein pro kg Körpergewicht/Tag (entspricht den klassischen Empfehlungen für Sportler).

        • High-Protein-Gruppe: 2,4 g Protein pro kg Körpergewicht/Tag.

    • Beide Gruppen erhielten gleich viel Energie (nur Proteinanteil variiert).

      2,4 g Protein pro kg Körpergewicht pro Tag führten zu mehr Fettverlust (−4,8 kg) und Muskelaufbau (+1,2 kg), während die Gruppe mit 1,2 g/kg Körpergewicht weniger Fett verlor und kaum Muskeln aufbaute.

      1. Zielsetzung der Studie

      Die Forschergruppe um Longland untersuchte, wie stark eine erhöhte Proteinaufnahme während eines Kaloriendefizits die Körperkomposition beeinflusst, wenn gleichzeitig intensives Training (Kraft- und Intervalltraining) durchgeführt wird.
      Hypothese: Höhere Proteinzufuhr schützt Muskelmasse besser und beschleunigt Fettabbau.

      2. Studiendesign

      • Studientyp: Randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie (4 Wochen).
      • Teilnehmer: 40 junge, gesunde Männer (18–30 Jahre), bereits sportlich aktiv.
      • Kaloriendefizit: Ca. 40 % weniger Kalorien, als sie zur Gewichtsstabilität benötigen.
      • Trainingsplan:
        • 6 Tage/Woche Training (4× Krafttraining + 2× hochintensives Intervalltraining).
        • Alle Einheiten wurden streng überwacht, um gleiche Trainingsreize sicherzustellen.
      • Protein-Gruppen:
        • Kontrollgruppe: 1,2 g Protein pro kg Körpergewicht/Tag (entspricht den klassischen Empfehlungen für Sportler).
        • High-Protein-Gruppe: 2,4 g Protein pro kg Körpergewicht/Tag.
        • Beide Gruppen erhielten gleich viel Energie (nur Proteinanteil variiert).

      3. Messmethoden

      • Körperzusammensetzung: mittels DXA-Scan (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) – der Goldstandard für Muskel- und Fettmassenanalyse.
      • Muskelkraft und Leistung: dynamische Krafttests (1RM Bench Press und Leg Press).
      • Stickstoffbilanz: indirekt durch Ernährungskontrolle und Urinanalysen.

      4. Zentrale Ergebnisse

      1. Muskelmasse (Lean Body Mass):
        • High-Protein-Gruppe: +1,2 ± 1,0 kg Zuwachs an fettfreier Masse (trotz Kaloriendefizit).
        • Kontrollgruppe: +0,1 ± 1,0 kg (kein signifikanter Zuwachs).
        • Interpretation: Mehr Protein ermöglichte sogar Muskelaufbau im Defizit.
      2. Fettmasse:
        • High-Protein-Gruppe: –4,8 ± 1,6 kg Fettverlust.
        • Kontrollgruppe: –3,5 ± 1,4 kg Fettverlust.
        • Differenz: ca. 1,3 kg mehr Fettabbau bei gleicher Kalorienmenge.
      3. Kraftzuwachs:
        • Beide Gruppen steigerten ihre Kraftwerte ähnlich, was zeigt, dass die High-Protein-Gruppe nicht nur Fett abbaute, sondern gleichzeitig leistungsfähig blieb.

      5. Bedeutung für CrossFit-Athleten

      • Muskelproteinsynthese optimiert: Intensives CrossFit (WODs + Lifting) erzeugt hohe Muskelbelastung. Mit 2,4 g/kg Protein bleibt der Körper im anabolen Bereich, selbst wenn weniger Kalorien aufgenommen werden.
      • Bessere Regeneration & weniger Muskelkater: Aminosäuren beschleunigen Reparaturprozesse und wirken anti-katabol.
      • Praktisch übertragbar: Besonders in Diätphasen, Wettkampfvorbereitung oder Body-Recomposition ist ein höherer Proteinanteil der Schlüsselfaktor.

      6. Weitere Forschung und Meta-Analysen

      Die Longland-Studie ist nicht alleinstehend. Neuere Meta-Analysen bestätigen die Ergebnisse:

      • Morton et al. (2018, British Journal of Sports Medicine):
        Zeigt, dass 1,6 g/kg Körpergewicht das Minimum für Muskelwachstum ist, aber bis 2,2 g/kg zusätzliche Effekte auftreten.
      • Helms et al. (2014, International Society of Sports Nutrition):
        Empfiehlt 2,3–3,1 g Protein/kg fettfreier Masse für Athleten im Kaloriendefizit.
      • Antonio et al. (2014): Zeigt, dass selbst extrem hohe Proteinmengen (4,4 g/kg KG) keine gesundheitlichen Risiken für gesunde, trainierte Personen mit sich bringen.

      7. Seriöser Profi-Tipp für CrossFit Bayreuth

      Wir empfehlen unseren Athleten 2,0–2,2 g Protein/kg Körpergewicht, besonders während Abnehmphasen.

      • Bei einem 75-kg-Athleten sind das 150–165 g Protein pro Tag.
      • Diese Menge lässt sich durch 4 Mahlzeiten à 35–40 g Protein gut aufteilen.

      Wissenschaftliche Quellen

      • Longland TM et al. (2016): Higher compared with lower dietary protein during an energy deficit combined with intense exercise promotes greater lean mass gain and fat mass loss. Am J Clin Nutr.
      • Morton RW et al. (2018): A systematic review, meta-analysis and meta-regression of the effect of protein supplementation on resistance training-induced gains in muscle mass and strength in healthy adults. Br J Sports Med.
      • Helms ER et al. (2014): Evidence-based recommendations for natural bodybuilding contest preparation: nutrition and supplementation. J Int Soc Sports Nutr.
      • Antonio J et al. (2014): The effects of a high protein diet on indices of health and body composition. J Int Soc Sports Nutr.

Wie viel Protein brauchst du wirklich?

Die wissenschaftliche Datenlage ist eindeutig:

  • Grundbedarf für Sportler: 1,6–2,0 g/kg Körpergewicht pro Tag.

  • Bei Diät & CrossFit: 2,0–2,4 g/kg Körpergewicht pro Tag bringt den größten Vorteil.

  • Über 2,4 g/kg ist in der Regel nicht notwendig, kann aber in kurzen Diätphasen nützlich sein.

Beispiel:
Athletin mit 65 kg → Ziel: 2,0 g/kg = 130 g Protein/Tag.
Das entspricht z. B.:

  • 4 Eier (28 g)

  • 200 g Hähnchenbrust (44 g)

  • 250 g Magerquark (30 g)

  • 1 Whey-Shake (25 g)

CrossFit-Relevanz: Warum wir Protein priorisieren

CrossFit vereint Krafttraining, Ausdauer und hochintensive Workouts – das bedeutet:

  • Hoher Muskelverschleiß: Intensives Metcon + schwere Lifts = Mikrotraumata, die repariert werden müssen.

  • Fettabbau mit Erhalt der Leistung: Bei zu wenig Protein verlierst du Muskeln, wirst schwächer und langsamer.

  • Schnellere Regeneration: Genügend Protein beschleunigt Muskelreparatur und senkt Entzündungsprozesse.

CrossFit-Relevanz: Warum wir Protein priorisieren

Die Verteilung ist fast wichtiger als die Gesamtmenge. Dein Körper kann pro Mahlzeit 30–40 g optimal verwerten.
Profi-Tipp für CrossFit Bayreuth Athleten:

  1. Frühstück: 30 g Protein (z. B. Omelett + Skyr).

  2. Mittags: 30–40 g (z. B. Rindfleischsalat).

  3. Pre-/Post-Workout: 25–30 g (Whey oder BCAA).

  4. Abends: 30–40 g (z. B. Fisch + Gemüse).

Mythos: Protein macht dick oder schadet den Nieren?

  • Kein Risiko für Gesunde: Studien (Antonio et al., 2014; Poortmans & Dellalieux, 2000) zeigen, dass selbst 3 g/kg über Monate keine negativen Effekte auf Nieren oder Leber haben.

  • Kalorienbilanz bleibt entscheidend: Protein sättigt stärker als Kohlenhydrate oder Fette – das macht Abnehmen einfacher.

Praxis-Tipps für CrossFitter

Meal Prep: Bereite 2–3 proteinreiche Mahlzeiten pro Tag vor.

Shakes als Backup: Ideal direkt nach dem Training oder wenn’s schnell gehen muss.

Protein-Check: Nutze Apps wie Yazio oder MyFitnessPal, um deine Grammzahl zu tracken.

High-Protein Snacks: Beef Jerky, Skyr, Hüttenkäse – immer griffbereit haben.

Du bist unzufrieden mit deinem Körper?

Mit Sport und der richtigen ernährung wirst du die erfolge lieben!

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Essen wir CrossFitter:innen zu wenig?

Warum dein Training mehr Energie braucht, als du denkst!

1. Hintergrund: Das Energie-Dilemma im CrossFit

CrossFit ist bekannt für seine hohen Trainingsintensitäten, anspruchsvollen Workouts und den Mix aus Kraft- und Ausdauertraining. Doch viele Athlet:innen unterschätzen dabei ihren Energiebedarf massiv. Studien zeigen: Zu viele CrossFitter:innen essen zu wenig – insbesondere zu wenige Kohlenhydrate – und gefährden damit Leistung, Regeneration und langfristige Gesundheit.

2. Studie 1: Capistrano Jr. et al. – Nährstoffversorgung von CrossFit-Athleten

Eine brasilianische Querschnittsstudie (Capistrano Jr. et al.) untersuchte 25 CrossFitter:innen im Alter von 18–50 Jahren anhand von 7-Tage-Ernährungsprotokollen und Körperzusammensetzungsanalysen.

2.1 Zentrale Ergebnisse
  • Energieaufnahme:
    Durchschnittlich 2.900 kcal/Tag – deutlich unter dem Bedarf, wenn man bedenkt, dass ein typisches CrossFit-WOD pro Session 400–600 kcal verbrennt.

  • Makronährstoffverteilung:

    • Protein: 2,3 g/kg Körpergewicht (gut, teils über den Empfehlungen von 1,6–2,0 g/kg).

    • Kohlenhydrate: nur 4,5 g/kg – die Empfehlung für hochintensive Sportarten liegt bei 5–12 g/kg.
      44 % der Athlet:innen lagen unterhalb der Mindestempfehlung.

  • Mikronährstoffmängel:
    Defizite bei Kalium, Calcium, Selen sowie Vitamin A, D, B9 (Folat) und B12 – über 50 % der Teilnehmendenwaren unterversorgt.

2.2 Interpretation
  • Trotz „high-protein diets“ fehlt es CrossFitter:innen oft an Energie aus Kohlenhydraten, die für die Wiederauffüllung der Glykogenspeicher und intensive Workouts essenziell sind.

  • Ein chronisches Energiedefizit führt zu Müdigkeit, längeren Regenerationszeiten und kann das Immunsystem schwächen.

3. Studie 2: Ernährungsstatus von CrossFit-Teilnehmer:innen in Polen

Eine weitere Untersuchung (Ahmet et al., 2020) analysierte 62 CrossFitter:innen (31 Frauen, 31 Männer) über drei Tage.

3.1 Zentrale Ergebnisse
  • Kalorienaufnahme:

    • Frauen: ca. 1.700 kcal/Tag

    • Männer: ca. 2.300 kcal/Tag
      viel zu niedrig für Sportler:innen, die 3–5 Mal pro Woche trainieren.

  • Makronährstoffe:

    • Sowohl Kohlenhydrat- als auch Proteinzufuhr lagen bei vielen unterhalb der Sportempfehlungen.

    • Besonders Frauen wiesen deutliche Defizite bei Eisen und Calcium auf.

3.2 Interpretation
  • Diese Kalorienmengen entsprechen eher einem Sitzenden Lebensstil als dem eines CrossFitter:innen, die pro Trainingseinheit mehrere hundert Kalorien verbrauchen.

  • Das Risiko für Low Energy Availability (LEA) und das RED-S-Syndrom (Relative Energy Deficiency in Sport) ist erhöht: hormonelle Dysbalancen, Menstruationsstörungen, Leistungseinbußen und langfristige Gesundheitsschäden sind möglich.

4. Warum zu wenig essen ein echtes Risiko ist

Zu wenig Energie = zu wenig Leistung.
Ein dauerhafter Energiemangel kann:

  • Leistungseinbußen verursachen (fehlende Explosivität, Kraftverlust).

  • Regeneration verlängern (mehr Muskelkater, erhöhte Verletzungsanfälligkeit).

  • Hormonelle Probleme auslösen (z. B. Amenorrhoe bei Frauen, Testosteronmangel bei Männern).

  • Immunabwehr schwächen (häufigere Infekte).

  • Langfristig sogar zu Knochendichteverlust führen.

5. Empfehlungen für CrossFitter:innen

  • Basierend auf den Studienergebnissen sollten Athlet:innen ihr Essverhalten kritisch hinterfragen:

    5.1 Energiebedarf decken
    • Aktiver CrossFitter: 30–45 kcal pro kg Körpergewicht pro Tag (je nach Trainingsumfang).

    • Beispiel: 70 kg Athlet, 4 WODs/Woche → 2.400–3.000 kcal/Tag.

    5.2 Kohlenhydrate priorisieren
    • Empfehlung: 5–7 g KH/kg/Tag (bei intensiven Trainingsphasen bis 8–10 g/kg).

    • Für einen 70 kg Athleten: 350–490 g Kohlenhydrate täglich (Reis, Kartoffeln, Hafer, Obst).

    5.3 Protein konstant halten
    • 1,6–2,2 g Protein/kg Körpergewicht.

    • Beispiel: 70 kg → 110–150 g Protein.

    5.4 Mikronährstoffe sichern
    • Vitamin D, Calcium, Eisen und Magnesium im Blick behalten.

    • Vollwertige, abwechslungsreiche Ernährung + ggf. Supplementierung.

    5.5 Energie- und Trainingsmonitoring
    • Tools wie MyFitnessPal oder Yazio helfen, Unterversorgung zu erkennen.

    • Frühwarnsignale: Müdigkeit, schlechter Schlaf, stagnierende Leistungswerte

6. Fazit

Beide Studien zeigen:
Viele CrossFitter:innen essen zu wenig – und das oft unbewusst.
Wer Kraft, Ausdauer und Gesundheit langfristig steigern will, muss nicht nur hart, sondern auch smart essen. Ausreichende Kalorien, besonders Kohlenhydrate, sind der Treibstoff für harte WODs und schnelle Fortschritte.

Quellen:

  • Capistrano Jr., A.C. et al. (2020): Nutrient Intake and Body Composition in CrossFit Athletes: A Cross-sectional Study.

  • Ahmet, D. et al. (2020): Assessment of Dietary Intake and Nutritional Status in CrossFit-Trained Individuals.

  • Çelik et al. (2018): Energy Expenditure During Functional Training.

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